Die Bearded Ladies kehren nach ihrem Spiel „Mutant Year Zero“ erneut in die Welt der rundenbasierten Postapokalypse zurück. Dieses Mal erschaffen sie eine dystopische Zukunftswelt im Südosten der USA, die von einer gefährlichen dunklen Materie, dem Miasma, verwüstet ist. Wieso alle Taktikfans auch hier wieder auf ihre Kosten kommen, könnt ihr in unserem Test nachlesen!
Die Frage nach dem mysteriösen Miasma stellt sich nicht nur den Spielern zu Beginn von „Miasma Chronicles“, sondern auch dem Protagonisten Elvis und seinem blechernen Begleiter Diggs. Die Welt, in der sich Elvis und Diggs bewegen, ist etwa 200 Jahre in der Zukunft angesiedelt und geprägt von Düsternis und Ausweglosigkeit. Dies ist hauptsächlich auf das titelgebende Miasma zurückzuführen, das ganze Landstriche, Städte und sogar Menschen mit schwebenden Partikeln begräbt. Gleichzeitig spült es seltsame froschähnliche Mutanten an die Oberfläche, die die verbliebenen Menschen bedrohen. Die größte Hoffnung der Menschheit scheint auf Elvis und seinem mysteriösen Handschuh zu ruhen. Mit diesem Handschuh kann er zu Beginn des Spiels erstmals das Miasma absorbieren und dadurch an Stärke gewinnen. Unterstützt vom eigenwilligen Bürgermeister seiner postapokalyptischen Heimatstadt begibt sich Elvis auf die Suche nach seiner verschollenen Mutter, die möglicherweise den Schlüssel im Kampf gegen die tödliche dunkle Materie und ihre Auswirkungen auf die Welt darstellt.
Für diejenigen, die bereits „Mutant Year Zero“ des schwedischen Entwicklerstudios „Bearded Ladies“ gespielt haben, wird „Miasma Chronicles“ sofort vertraut sein. Das Spiel erscheint zuweilen wie eine geistige Fortsetzung seines Vorgängers, da es erneut eine Mischung aus Echtzeit-Abenteuer mit Schwerpunkt auf Erkundung und taktischen rundenbasierten Kämpfen bietet. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger basiert das Spiel jedoch nicht auf einer bereits etablierten Marke, sondern ist inhaltlich eigenständig. In Bezug auf die Gameplay-Mechaniken haben die Entwickler von „Bearded Ladies“ jedoch ausgiebig von ihrem vorherigen Spiel inspiriert: In den umfangreichen taktischen Kämpfen liegt der Schwerpunkt auf Deckungssuche, Positionswechsel und klugem Handeln, um die Gegner zu übertreffen, die oft mehr Schaden verursachen als der Spieler selbst. Das Spiel bietet spezielle Gegenstände und Verbesserungen, die im Laufe des Spiels gesammelt oder im Geschäft erworben werden können, sowie eine Auswahl an Waffen und Spezialfähigkeiten.
Beides kann im Verlauf des Spiels durch den Erwerb bestimmter Fähigkeiten und den Aufstieg von Charakteren aufgewertet werden. Die Energie-Fähigkeiten von Elvis‘ Handschuh können oft den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen. Allerdings verbraucht der Handschuh erhebliche Ressourcen und sollte mit Bedacht eingesetzt werden – dies gilt auch für die taktischen Kämpfe, die eine Mischung aus Strategie, Ressourcenmanagement und gelegentlichem Glückselement darstellen. „Miasma Chronicles“ ist in dieser Hinsicht anspruchsvoller und komplexer als „Mutant Year Zero“, obwohl verschiedene Schwierigkeitsgrade auch Neueinsteigern im Taktik- und Strategiespielgenre entgegenkommen sollten. Das Spiel zeichnet sich jedoch nicht gerade durch Einfachheit aus.