Die Zen Studios dürften die meisten mit den großartigen Pinball-Spielen in Verbindung bringen. 2010 veröffentlichte das ungarische Entwicklerstudio mit Planet Minigolf aber auch ein gelungenes Minigolf-Spiel ab, welches nun fortgesetzt wurde. Infinite Minigolf feierte in der vergangenen Woche auf der Switch, PS4, XBOX One und dem PC seine Veröffentlichung und verspricht ein schier endloses Minigolf-Vergnügen zu werden. Wir klären für Euch auf, ob dieses Versprechen auch gehalten wurde.
Normalerweise liegt das Ziel in Golf- oder Minigolf-Spielen bekanntlich darin, mit möglichst wenig Schlägen den Ball ins Loch zu befördern. Bei Infinite Minigolf ist dies jedoch etwas anders gelöst. Zwar ist ein Hole-in-One auch hier von Vorteil, aber es gibt zusätzlich auch Punkte durch das Einsammeln von Edelsteinen, das Verwenden der verschiedenen Power-Ups und den Spielstil im Allgemeinen. Idealerweise kombiniert man das Ganze mit einem Hole-in-One-Zug, da man dadurch auf dem folgenden Kurs die doppelte Punktezahl erhält.
Die Power-Ups bringen etwas Würze in das sehr simple und kurzweilige Gameplay von Infinite Minigolf. Der Magnet zieht beispielsweise den Golfball ins Loch, die Feder ermöglicht einen Sprung über Hindernisse, mit dem Joystick können wir den Ball kurz steuern und die Rakete gibt dem Ball einen Boost, um Hindernisse schneller zu überqueren. Das sind aber nur einige der vielen Power-Ups, die einem im Spiel zur Verfügung stehen.
Die Einzelspieler-Karriere umfasst insgesamt 36 Turniere, verteilt auf drei Umgebungen (Spielzimmer, Friedhof, Winter Wonderland) und drei Schwierigkeitsgrade (leicht, normal, schwer). Zusätzlich kann man aber auch auf Kurse zurückgreifen, die von anderen Usern erstellt wurden. Diese kann man entweder im Modus „Schnelles Spiel“ zocken, was einer zufälligen Wiedergabe gleicht, oder man setzt sich einfach seine eigene Playliste zusammen. Schon in der Launch-Woche wurden mehr als 3000 Kurse von Usern erstellt, was auch daran liegt, dass der Level-Editor sich wirklich kinderleicht bedienen lässt. Hier kann sich wirklich jeder kreativ austoben und seine Levels mit der Welt teilen!
Die Charakter-Individualisierung spielt in dem Spiel eine große Rolle. Durch abgeschlossene Herausforderungen können wir nicht nur unseren Rang steigern, sondern auch zahlreiche neue Kleidungsstücke, Golfbälle oder Schläger freischalten. Gewonnene Turniere werden dann mit Tickets belohnt, die im Spiel als eine Art Währung fungieren. Spielerisch machen die Objekte zwar keinen Unterschied, aber ist trotzdem nett, seinen Avatar optisch nach belieben anpassen zu können.
Infinite Minigolf kann natürlich auch im Multiplayer-Modus gespielt werden. Lokal kann das Spiel zu zweit gespielt werden, während Online-Matches für bis zu acht Spieler möglich sind. Übrigens können hier auch die User-Levels gespielt werden.
Grafisch setzt Infinite Minigolf auf einen ähnlichen Comic-Knuddel-Stil wie im Vorgänger Planet Minigolf. Das Spiel ist auf allen Plattformen farbenfroh, detailverliebt und vor allem flüssig und selbst in der Switch-Version sind nur geringfügige Unterschiede zu den anderen Versionen erkennbar. Dafür profitieren die Steam- und die PS4-Version allerdings von einer VR-Unterstützung, die wir leider nicht testen konnten.
Fazit:
Infinite Minigolf wird letztlich seinem Name gerecht und sorgt dank dem simplen Spielprinzip, dem soliden Multiplayer-Modus und dem einfach zu bedienenden Level-Editor für einen nahezu endlosen Arcade-Spaß. Hinzu kommt, dass die Community richtig fleißig ist, denn schon jetzt stehen über 3000 Kurse zur Verfügung! Man darf allerdings kein allzu komplexes Gameplay erwarten, denn Infinite Minigolf ist spielerisch von einer Golf-Simulation meilenweit entfernt. Stattdessen steht das Spiel einzig und allein für kurzweiligen Arcade-Spaß und das ist auch gut so! Ich persönlich würde mir nur wünschen, dass in Zukunft weitere Umgebungen nachgereicht werden, denn drei unterschiedliche Schauplätze sind eindeutig zu wenig.
Getestet wurde die Nintendo Switch-Version des Spiels.