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Im Test: Extinction (Steam, PS4, One)

Wenn die hochhausgroßen Ravenii, Ork-ähnliche Giganten, auf die Stadt zulaufen, um ihren Zorn an Häusern, Bäumen und dem gemeinen Volk auszulassen, gibt es nur einen, der dem ein Ende setzen kann: Avil, seines Zeichens Sentinel, Beschützer des Volkes, Parkour Weltmeister in spe und der Einzige, dem es möglich ist, der Invasion der Ravenii ein Ende zu setzen. Bewaffnet mit Schwert und Cape geht es den großen Orks sowie ihren kleinen Dienern an den Kragen. Schwingt euch in die Lüfte und vereitelt den Einmarsch der wilden Horden, ihr seid auf eine wilde Achterbahnfahrt eingeladen.

Zu sagen, Extinction hätte Parallelen zu A.O.T. 2, wäre eine Untertreibung. Die Grundidee des Spiels ähnelt dem aktuellen Koei Tecmo Actiongame und dem dazugehörigen Anime frappierend. Das macht das Spiel aber in keinster Weise uninteressant. Iron Galaxy, die sich unter anderem für die Entwicklung des neuesten Killer Instinct verantwortlich zeichneten, geben ihren eigenen Senf zur Formel und überzeugen bereits in den ersten Minuten mit der Präsentation, dem einfach zu erlernenden Gameplay und der Bedrohlichkeit der Giganten.

Aüßerst überzeugend sind dagegen die gezeichneten Zwischensequenzen innerhalb der Kapitel des Spiels. Diese wissen inszenatorisch zu gefallen, sind technisch sehr hochwertig produziert und können sich sehen lassen. Leider kommen diese Sequenzen viel zu selten vor und so dümpelt die Geschichte ohne wirkliche Höhepunkte vor sich hin. Aber Extinction spielt man auch nicht wegen des Plots…

Man spielt es für das actiongeladene Gameplay. Wenn die Ravenii auf die Stadt zustürmen, ist es an euch, die Bürger zu retten, das Terrain möglich schnell zu überqueren und gleichzeitig menschengroße, fliegende oder gar hochhaushohe Orks zu vertrimmen. Das Spiel führt euch hier angenehm an die Möglichkeiten von Avil und seinem Bewegungs- sowie Kampfrepertoire heran. Schon bald saust ihr durch die Städte, schwingt euch von Ast zu Ast, springt von Markisen ab und erklimmt hohe Objekte oder Gegner mit Hilfe von Greifhaken und Wallrun. Die Steuerung geht sehr gut von der Hand und ist intuitiv. Nach kurzer Zeit fühlt man sich heimisch und feuert eine wagemutige Kombo nach der anderen aus dem Ärmel, als hätte man es studiert.

An Teleportationskristallen, welche in den Levels verteilt sind, warten Bürger darauf, gerettet zu werden. Hier lauert meist auch eine kleine Gruppe an Gegnern, die es fix zu besiegen gilt. Sind diese ausgeschaltet, könnt ihr den Kristall öffnen und die Bürger somit in Sicherheit teleportieren. Durch Aktionen wie diese lädt sich euer Runenschlag auf, das ist ein besonders harter Angriff, mit dem es möglich ist, die riesigen Ravenii zur Strecke zu bringen. Diese wüten in den Städten und lassen mit ihren Angriffen ganze Häuserstriche in Grund und Boden versinken. Wie viel die Stadt noch aushält, kriegt ihr komfortabel über eine Prozentanzeige in der oberen, rechten Ecke des Bildschirms angezeigt. Sinkt diese Anzeige auf 0, wars das mit dem Level und ihr dürft die Mission von vorne beginnen. Zum Glück könnt ihr den Ansturm der einzelnen Ravenii aber zumindest zeitweise unterbrechen, indem ihr ihnen einfach die Gliedmaßen abschlagt. Wer keine Füße hat, der kann auch nicht laufen. Ist euer Runenschlag aufgeladen, habt ihr die Möglichkeit, durch das Ziehen des linken Triggers, eine Zeitlupenfunktion auszulösen, in der man Gliedmaßen anvisieren und abschlagen kann. Das hält die Ravenii aber nur kurz auf, denn sie können Arme und Beine nachwachsen lassen. Schafft ihr es dem Ork genug Schaden zuzufügen, ist er bereit für den Todesstoß. Schwingt euch in Richtung seines Nackens und enthauptet das Monster. Nur so bleiben die Ravenii auch wirklich tot. Doch auch die Ravenii wissen sich zu schützen und so treten sie im Verlauf des Spiels mit verschiedenen Rüstungen auf. Das Angriffsprinzip bleibt leider immer gleich, statt ein Körperteil direkt zu attackieren, müssen wir vorher Schlösser an den Rüstungen anvisieren oder warten, bis gewissen Punkte angreifbar sind. Die Kämpfe werden dadurch leider nicht spannender, sondern nur in die Länge gezogen. Hier hätte man sich deutlich mehr einfallen lassen können.

Neben dem ca. 8 Stunden umfassenden Storymodus warten nach dem Durchspielen noch mehrere Modi auf hungrige Ravenii-Schlächter. So gibt es einen Timeattack-Modus, tägliche Herausforderungen mit Bestenlisten und einen Hordenmodus. Umfang bietet Extinction somit zu Hauf.

Fazit:
Iron Galaxy haben mit Extinction einen soliden Actioner abgeliefert, der spielerisch Spaß macht, am Ende des Tages aber hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt. Den teils prozedural generierten Leveln sieht man an, dass sie aus dem Baukasten kommen, der Spielablauf bleibt über die gesamte Dauer gleich und auch die verschiedenen Rüstungen der Ravenii bieten wenig spielerische Herausforderung. Für den Preispunkt von rund 60€ bietet Extinction zu wenig und so kann man das Spiel leider nur extrem ausgehungerten Actionfreunden empfehlen. Für alle anderen gibt es bessere und günstigere Alternativen.

(getestet von Frank Johann)

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