Viel abgedroschener geht es nicht: Soldat! Du bist die letzte Hoffnung der Menschheit! Die Alieninvasion nahm uns unseren Planeten. Sie nahm uns unseren Körper. Aber jetzt schlagen wir als kybernetisch verbesserte Menschen zurück! Wir zerstören jeden einzelnen von ihnen bis wir ihre Basis stürmen – das Mothergunship.
Keine Sorge. Das Spiel nimmt sich glücklicherweise zu keiner Sekunde ernst. Der Rahmen, der hier um das Gameplay gespannt wird, dient als simpler Aufhänger für Massen an Aliens und Lasergeschossen. Allenfalls noch für den ein oder anderen Lacher, wenn euer Offizier euch mit stolzen Sprüchen für die nächste Mission brieft.
Auf der spieltechnischen Seite nimmt Mothergunship jedoch mehr Anlauf. Es ist mehr als ein arcadey Bullethell-Doom-Mashup. Der Dreh- und Angelpunkt des Spiels ist unsere Basis. Hier wählen wir aus unterschiedlichen Missionen unsere nächste aus, führen also die Story fort oder begeben uns auf die Reise zu einer optionalen Aufgabe um unsere Reichtümer zu vermehren oder neue Technologien zu entdecken und nutzen dann Geld, Erfahrungspunkte und Waffenteile um unseren heldenhaften Soldaten gegen schier unendliche Gegnerhorden zu rüsten.
Dabei mag das Upgraden von Gesundheit oder Geschwindigkeit noch recht konservativ für ein Progress-orientiertes Spiel sein, der Waffenbaukasten hingegen hebt das Spiel auch unabhängig vom Genreclash angenehm von ähnlichen Spielen ab und wird etwas unerwartet zur zentralen Spielidee und Identität von Mothergunship.
Wir erhalten regelmäßig, als Belohnung oder während unserer Missionen im Shop oder als Drop, neue Waffenteile, aus denen wir unsere Wummen zusammenbauen. Konnektoren bilden das Grundgerüst, geben die Richtung der Anbauteile an. Darauf setzen wir die eigentlichen Waffen, von Shotguns über Plasmawaffen bis hin zu Rocket Launchern finden wir alles, was das Shooterherz begehrt. Zusätzlich schmücken wir die Waffen mit zusätzlichen passiven Skills für mehr Durchsetzungskraft oder Agilität.
Haben wir uns schlagkräftig ausgestattet, geht es ans Eingemachte. Die einzelnen Missionen bestehen aus einzelnen Räumen, die es zu meistern gilt. Oftmals müssen wir lediglich den Ausgang erreichen, manchmal muss auf dem Weg dorthin jeder einzelne Alien leiden. Genretypisch hat jeder Gegner ein spezifisches Angriffsmuster, das wir lernen und kontern müssen. Kleine hundeähnliche Aliens jagen uns in Massen, stationäre Geschütze richten massiven Schaden an und natürlich gibt es auch riesige Bossmonster, die es zu bezwingen gilt. Dabei bleiben wir immer in Bewegung und nutzen die dritte Dimension um uns auch in der Vertikalen einen Vorteil zu verschaffen. Mothergunship ist rasend schnell, dynamisch und lebt von Bewegung.
Das ist aber nicht alles. Abseits des Pfades finden wir auch Secrets, geheime Räume und anspruchsvolle Herausforderungen mit Belohnungen, die uns erst das Leben schwer machen, um es uns im weiteren Spielgeschehen einfacher zu gestalten. Mothergunship schafft hier die nötige Abwechslung und belohnt in den richtigen Augenblicken um durchgehend zu fesseln.
Fazit:
Die Idee ging vollends auf. Mothergunship erinnert im Kern etwas an ein mit Gegnern überzeichnetes Doom. Dynamisch weichen wir geschossen aus und schlagen mit unseren handgefertigten Waffen zurück, bleiben dabei ständig in Bewegung. Der Twist des Arcade-Aufbaus eines Bullet-Hell-Shooters setzt die Reize aber an anderen Stellen und überzeugt mit spannenden Herausforderungen und einem motivierenden System für die individuelle Waffenherstellung. Arcade- und Shooter-Fans werden sich hier stundenlang austoben können und sollten unbedingt einen Blick auf dieses gewagte Projekt werfen!