Wolltet ihr schon immer einmal ein Zauberlehrling a la Harry Potter sein und während eurer Ausbildung zum vollwertigen Zauberer gegen das Böse kämpfen? Mögt ihr dazu noch Sierra-Adventure wie es sie in den 90er Jahren gab? Dann werdet ihr mit dem Fantasy-Adventure Mage’s Initiation viel Freude haben.
Days of D’arc
In Mage’s Initiation übernimmt der Spieler die Rolle des Zauberlehrlings D’arc, der gerade dabei ist seine Ausbildung zu beginnen. Zur gleichen Zeit erheben sich die Kräfte des Bösen im Lande Ignor. Aber das soll uns erst mal nicht interessieren, denn die vorliegende Preview-Version beschränkt sich auf den Beginn des Abenteuers und stellt uns als Spieler vor die Aufgabe, einen magischen Verstärker herzustellen und das Reisesystem der magischen Akademie zu durchschauen. Die Rätsel für die ersten Aufgaben befinden sich auf einem ausgeglichenen Niveau und bringen durch erfolgreiches Lösen dergleichen, im Stile klassischer Sierra-Adventure wie Leisure Suit Larry oder Kings Quest, Erfahrungspunkte ein.
Nachdem D’arc dank des magischen Verstärkers einen Kraftzuwachs erfahren hat, beginnt der praktische Teil der Ausbildung, ein kleines Gerangel gegen Goblins. Für das in Echtzeit ablaufende Kampfsystem stehen uns die Zauber unserer zu Beginn des Spiels gewählten Klasse – diese wirkt sich auch auf einige Rätsel aus – zur Verfügung, so wird es dem Feuermagier in etwa möglich sein, Feuerbälle zu schleudern und Flammenwälle zu beschwören.
Wer sich jetzt wundert, was ein Echtzeitkampf-System in einem Adventure zu suchen hat, dem sei gesagt, dass Mage’s Initiation, wie einst die großen Vorbilder Kings Quest und Quest for Glory auch viele Rollenspielanteile beinhalten wird. Demnach ist es auch möglich, D’arc aufzuleveln und entsprechend Punkte in verschiedene Stats zu investieren. Diese können u.a. Lebenspunkte und Schaden beeinflussen.
Wie in Rollenspielen wird es während der Kämpfe des Weiteren möglich sein, von besiegten Gegnern fallengelassene Items aufzusammeln; Gold, Tränke und sogar Ausrüstungsgegenstände stehen hier zur Wahl.
Optisch ein Traum
Optisch erinnert der Titel an die Goldene Zeit des Adventuregenres und präsentiert sich Farbenfroh und Detailreich wie ein klassischer Sierra-Titel. Insbesondere die Hintergründe und die exzellenten Sprites, für die übrigens Shane Stevens (Blackwell Convergence, Resonance) verantwortlich zeichnet, können hier überzeugen.
Mit modernen Elementen wie einer höheren Auflösung (bis zu 1280 x 960) und einem modifizierbaren Interface (z.B. Sierra Icon Bar oder LucasArts Verb Coin) wird es darüber hinaus auch zeitgemäße Technik beinhalten.
Lippensynchronisierte Portraits und eine geplante Sprachausgabe runden das Gesamtbild eines guten Retro-Adventures ab.
Fazit
Mage’s Initiation wird von den Himalaya Studios entwickelt und befindet sich gerade mitten in einer Kickstarter-Kampagne. In der Vergangenheit waren die Himalaya Studios noch unter dem Namen Anonymous Game Developers tätig und hatten sich auf Remakes klassischer Sierra-Titel wie etwa Kings Quest III Redux spezialisiert. Nach Al Emmo and the Lost Dutchman’s Mine wird Mage’s Initiation erst der zweite vollständig eigenständige Titel des Unternehmens werden.
Das implementierte Kampfsystem wirkt noch etwas hakelig, aber optisch und musikalisch kann das Adventure schon mit einem ganz besonderen Retro-Charme überzeugen. Freunde moderner Retro-Adventurespiele a la Resonance, Primordia oder auch The Blackwell Convergence kann ich Mage’s Initiation demnach mehr als empfehlen.
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