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Berserk and the Band of the Hawk Test

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Im Test: Berserk and the Band of the Hawk (PS4, Vita, Steam)

Omega Force sind in erster Linie für die zahlreichen Dynasty Warriors- und Samurai Warriors-Teile bekannt. In den letzten Jahren haben sie aber auch bewiesen, dass sie ein Händchen dafür haben, wenn es darum geht, bekannte Anime-Reihen als Videospiel umzusetzen. Nachdem überaus gelungenen Attack on Titan aus dem Vorjahr hat man sich mit Berserk and the Band of the Hawk nun die Berserk-Reihe vorgenommen. Wieso Fans auf ihre Kosten kommen werden, erfahrt ihr hier!

In Berserk and the Band of the Hawk schlüpfen wir in die Rolle des Söldners Guts. Diesem ist seit seiner Geburt ein schweres Schicksal angehaftet und seine Klinge ist seit jeher sein einziger treuer Begleiter. So kämpft er sich von Schlachtfeld zu Schlachtfeld, bis er eines Tages die Söldnertruppe „Die Falken“ und dessen Anführer Griffith trifft. Erst hier findet Guts sein Zuhause und gemeinsam mit der Truppe kämpft er sich durch viele verschiedene Schlachten, während er nach und nach immer wichtiger für die Truppe wird. Im Spiel begleiten wir Guts und „Die Falken“ in den zahlreichen Schlachten…

Spielerisch entspricht Berserk and the Band of the Hawk größtenteils einem typischen Musou-Spiel. Wir treten auf großen Schlachtfeldern gegen riesige Gegnerhorden, bestehend aus Soldaten, Söldnern, Dieben, Dämonen und Monstern an und müssen hochrangige Offiziere besiegen, bestimmte Punkte einnehmen, Verbünde retten bzw. eskortieren oder die gegnerischen Truppen einfach drastisch dezimieren. Zugegeben, dadurch, dass das Gameplay ausschließlich aus Kämpfen besteht, die oft auch den gleichen Ablauf haben, wird es stellenweise eintönig. Zum Glück hat Omega Force aber einige Mittel gefunden, um die Kämpfe abwechslungsreicher zu gestalten. Wir können nämlich nicht nur Guts, sondern gleich sieben weitere Charaktere, darunter Griffith, Casca, Judeau, oder sogar Wyad und Todd, steuern. Alle Charaktere besitzen völlig unterschiedliche Movesets, unterschiedliche Spezialattacken und verschiedene Transformationen. Außerdem kann man für alle Charaktere neue Kostüme freischalten.

Natürlich enthält das Spiel auch leichte RPG-Elemente, denn alle Charaktere können im Level aufsteigen und somit ihre Attribute steigern. Außerdem findet man Ausrüstungsgegenstände (bzw. kann diese kaufen), welche ebenfalls für bessere Angriffs-, Verteidigungs-, HP- oder Technik-Werte sorgen. Diese lassen sich, vorausgesetzt man hat die nötigen Materialien, auch immer weiter verbessern und es können auch Gegenstände zu einem stärkeren verschmolzen werden.

Die typischen „1-gegen-1000“-Massenschlachten machen einen großen Teil des Spiels aus. Allerdings gibt es auch so einige Bosskämpfe, die im klassischen 1-gegen-1 ausgetragen werden. Hier haben die Bossgegner meist mehrere HP-Leisten und oft auch verschiedene Phasen/Transformationen, wodurch diese Kämpfe auch als Highlight hervorzuheben sind. Wenn es nach mir ginge, hätte der Anteil an Massenschlachten aber ruhig noch etwas kleiner ausfallen können und beispielsweise lineare, ruhigere Abschnitte mit weniger Gegnern hätten dem Spiel gut getan.

Der Story-Mode des Spiels erstreckt sich über 46 verschiedene Missionen, aufgeteilt in vier Akte und lässt sich in etwa zehn bis zwölf Stunden durchspielen, je nachdem welchen Schwierigkeitsgrad man gewählt hat und wie viele Nebenaufgaben man erledigt hat. Für mehr Wiederspielwert sorgen aber gleich mehrere Modi: Im freien Modus kann man bereits absolvierte Missionen mit anderen Charakteren und neuen Kostümen erneut durchspielen, während im Endless Eclipse-Modus ein unendlicher Turm voller Dämonen und Monster auf uns wartet. Je weiter man hier voranschreitet, desto höher ist der Highscore und desto größer fällt die Belohnung aus. Musou-Veteranen, die eine Herausforderung suchen, sind hier sicher goldrichtig!

Etwas schade ist nur, dass Berserk and the Band of the Hawk über keinerlei Mehrspieler-Modi verfügt. Weder lokal noch online kann man hier kooperativ in den Kampf ziehen. Bedenkt man, dass Guts sowieso eher der Typ Einzelgänger ist, kann man es zwar nachvollziehen, dennoch ist es eher untypisch für einen Musou-Vertreter.

Was die Präsentation im gesamten betrifft, zählt das Spiel meiner Meinung nach zum Besten, was Omega Force bisher abgeliefert hat. Die düstere, dreckige, brutale und hoffnungslose Atmosphäre der Vorlage wurde meist sehr gut umgesetzt, auch wenn manche Levels etwas eintönig gestaltet sind. Die Synchronisation, die im übrigen nur im japanischen vorliegt, ist sehr hochwertig und auf dem Niveau eines Animes und die Zwischensequenzen, welche die Story sehr spannend und interessant erzählen, stammen aus dem Anime „Berserk: Das goldene Zeitalter“. Omega Force ist es gelungen, mit den Anime-Zwischensequenzen die jeweiligen Missionen perfekt miteinander zu verbinden und als Spieler motivieren sie auch ungemein zum Weiterspielen, weil man einfach ständig wissen will, wie es mit der Story weitergeht.

Noch ein paar Worte zur Performance: Das Spiel läuft größtenteils sehr flüssig, selbst bei einem riesigen Gegneraufkommen. Trotzdem gerät die Framerate an einigen wenigen Stellen etwas ins Stocken, was in Anbetracht der Action, die auf dem Bildschirm abgeliefert wird, aber auch absolut verständlich ist.

Fazit:
Mit Berserk and the Band of the Hawk liefern Omega Force und Koei Tecmo die nächste gelungene Videospielumsetzung einer namhaften Manga- bzw. Anime-Vorlage ab. Die Kämpfe machen nicht nur sehr viel Spaß, sondern sind durch die verschiedenen Charaktere und die unterschiedlichen Movesets auch sehr abwechslungsreich, während die gesamte Präsentation der Vorlage durch eine stimmige Atmosphäre, packende Anime-Zwischensequenzen und einer guten japanischen Synchro gerecht wird. Einzig das Fehlen eines Mehrspieler-Modus sowie die für das Genre typische Eintönigkeit sind zu beanstanden. 

Berserk and the Band of the Hawk erscheint am 24. Februar für Playstation 4, Playstation Vita sowie auf Steam.

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