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DLC-Test: Cloudpunk: City of Ghosts (PC)

Ein gutes Jahr nach der Veröffentlichung von Cloudpunk liefert das Berliner Entwicklerstudio Ion Lands mit City of Ghosts eine Erweiterung ab, die nahtlos an das packende Ende des Hauptspiels anschließt und das Spiel um einige Facetten bereichert. Wir sind natürlich sofort in unseren HOVA gehüpft, um erneut die Straßenschluchten von Nivalis unsicher zu machen. Ob sich die Rückkehr gerade für Kenner des Hauptspiels lohnt, erfahrt ihr wie immer bei uns im Test.

Es sind mehrere Monaten nach Rania’s erster Schicht für den Kurierdienst Cloudpunk vergangen, doch viel hat sich nicht wirklich geändert. Immer noch verweilt sie in dem kleinen Apartment mitten in der Megacity, zusammen mit Camus und Paschta und immer noch ist Nivalis ein riesiges Drecksloch, welches irgendwann in die Tiefen des Ozeans stürzen wird. Als sie eines Nachts einen Notruf von ihrem Kollegen Baz bekommt, wird ihr ruhiges Leben jedoch erneut aus den Angeln gerissen. Nicht nur will die Konkurrenz Curzona Rania abwerben, was absolut nichts Gutes bedeutet, sondern ist auch noch ein Assassine von Debt Corps ihr auf den Fersen. Rania ist aber nicht die einzige mit einer Pechsträhne in Nivalis, denn auch der Drogen- und Spielsüchtige Hayes bereit sich darauf vor, seine letzte Nacht als freier Bürger zu verbringen, bevor ihm der CorpSec Bot Morpho für sein Strafregister am nächsten Morgen einbuchtet. Für Rania und Hayes steht eine lange und ereignisreiche Nacht bevor.

In City of Ghosts heizen wir mit unserem HOVA wieder erneut durch die Straßenschluchten von Nivalis, erkunden zu Fuß die verschiedenen Bezirksinseln und liefern dabei natürlich das eine oder andere Paket aus. Statt aber die Geschichte nur aus Rania’s Sicht zu verfolgen, lässt uns die Erweiterung in die Rollen verschiedener Charaktere schlüpfen. Somit erhalten wir einen nochmal tieferen Einblick in das Leben in Nivalis, was der Story hilft, aber auch dem Gameplay, denn Ion Lands hat sich die eine oder andere frische Idee ausgedacht. So wird das Spiel in einer Mission plötzlich zu einem Survial Horror-artigen Erlebnis und in einer anderen zu einem arcadigen Streetracer à la Midnight Club. 

Letzteres ist dabei nicht nur eine gute Quelle für zusätzliche Lims, sondern schaltet auch einen komplett neuen Aspekt von Cloudpunk frei. Nach unserer ersten erfolgreichen Platzierung erhalten wir nämlich Zugriff auf eine eigene Werkstatt, in der wir modulare HOVAs erwerben können, die alle mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen daher kommen, was z.B. die Geschwindigkeit, Wendigkeit oder Haltbarkeit betrifft. Ein weiterer Vorteil dieser Modelle sind die visuellen Anpassungsmöglichkeiten, mit denen wir unseren HOVA zu einem echten Unikat machen können, welches so kein zweites Mal in den Straßenschluchten unterwegs ist. Egal ob Heck, Dach, Front oder Türen, alles lässt sich komplett austauschen und eine frische Lackierung darf natürlich auch nicht fehlen. 

Nicht nur bietet City of Ghosts mehr Story-Inhalte und Gameplay Elemente, auch auf der technischen Seite haben die Entwickler sich nochmal extra ins Zeug gelegt. So sind die verschiedenen Charakter-Modelle noch mit mehr Voxel ausgestattet, was sich gerade auf die Gesichter auswirkt. Eine wirkliche Mimik lässt sich zwar deswegen immer noch nicht erkennen, dafür trägt nun aber jeder sein eigenes Gesicht, mit wiedererkennbaren Merkmalen. Einen Unterschied, den man vor allen mit der neuen Third- und First-Person Kamera schnell feststellt, die aber keine direkte Neuerung des DLC ist, sondern von Ion Lands bereits kurz nach Veröffentlichung des Hauptspiels via Patches eingeführt wurden. Trotzdem muss ich den Abschied der fixen Kamerawinkel, auf die man in den Passagen zu Fuß angewiesen war, hier nochmal extra begrüßen, da diese damals zum ersten Test von Cloudpunk einer der wenigen Schwächen waren. Umso besser, dass wir nun wenigstens City of Ghosts von Start an deutlich immersiver erleben können, denn die Atmosphäre in Nivalis ist und bleibt weiterhin großes Kino.

Fazit:
Cloudpunk war letztes Jahr eines meiner persönlichen Spiele-Highlights und mit City of Ghosts schaffen die Entwickler Ion Lands erneut mich in ihren Bann zu ziehen. Das liegt einmal an der tollen Atmosphäre von Nivalis, die nun endlich komplett in der First-Person erkundet werden kann, was dem Spiel nochmal einen dicken Schub an Immersion erschafft, aber auch die unzähligen Dialoge zwischen unseren Hauptcharakteren und den vielseitigen Gesprächspartnern. Egal ob wir über den Sinn des Lebens mit einer jahrhundertealten Astronautin reden oder Hayes über seine unzähligen Eskapaden philosophiert. Was den Umfang betrifft, kann man ebenfalls nicht meckern, ganz im Gegenteil, denn das Beenden der Hauptstory alleine hat ungefähr so viel Zeit beansprucht, wie ich damals für das komplette Hauptspiel inklusive Nebenmissionen gebraucht habe. Somit ist City of Ghosts mehr als eine einfache Erweiterung und darf gerne als vollwertige Fortsetzung angesehen werden, die jeder Kenner und Liebhaber des Originals unbedingt gespielt haben muss.

Cloudpunk: City of Ghosts ist seit dem 25. Mai zum Preis von 14,99 Euro für PC via Steam erhältlich. Es wird das Hauptspiel benötigt.

(getestet von Para)

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