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Im Test: Day of the Tentacle Remastered (PC/Mac, PS4, Vita, iOS)

Fragt man Gamer nach dem besten Point-and-Click-Adventure, fällt auch heute noch oft der Name „Day of the Tentacle“ von Entwicklerlegende Tim Schafer. Genau dieses Meisterwerk wurde nun von Double Fine mit Day of the Tentacle Remastered neu aufgelegt und für PC, PS4 und Vita veröffentlicht. Unser Test verrät Euch, wie gut sich dieser Klassiker heute noch schlägt.

Day of the Tentacle spielt fünf Jahre nach den Geschehnissen aus Maniac Mansion. Dr. Fred hält immer noch zwei Tentakel als Haustiere, von denen aber einer zufällig von den Abwässern hinter seinem Labor kostet. Dies hat eine Mutation zur Folge und dem bösen Purpur-Tentakel wachsen plötzlich Arme und seine Intelligenz steigt erheblich. Fortan hat er nur noch ein Ziel: die Weltherrschaft! Nun liegt es an dem Nerd Bernard, dem Heavy-Metal-Roadie Hoagie und der Medizinstudentin Laverne mittels einer Zeitreise Purpurs Pläne zu durchkreuzen. Dumm nur, dass diese Zeitreise fehlschlagen ist und sich alle drei in jeweils unterschiedlichen Zeitepochen befinden. Während Bernard in der Gegenwart geblieben ist, trifft Hoagie 200 Jahre in der Vergangenheit auf die Gründungsväter und Laverne muss sich 200 Jahre in der Zukunft mitansehen, wie die Tentakel die Weltherrschaft an sich gerissen haben. Jetzt gilt es erstmal, Laverne und Hoagie in die Gegenwart zurück zu bringen.

Was macht dieses Adventure nun so einzigartig? Ich denke es ist einfach die Mischung aus dieser völlig schrägen Story, den kultigen Charakteren, der riesigen Portion Humor (die auch heute noch zündet) sowie dem genialen Rätseldesign. Mich persönlich hat es immer am meisten fasziniert, dass stets zwischen den drei Charakteren und Zeitepochen umschalten kann und sich die Handlungen aus der Vergangenheit auf die Gegenwart bzw. die Zukunft auswirken. Auch die Möglichkeit, Gegenstände durch die Zeit zu schicken, übt einen enormen Reiz aus. Ähnlich wie bei den Monkey Island-Spielen liegt der Fokus in dem Spiel auf Objekträtseln, deren Lösungswege meist völlig schräg und manchmal auch frei von jeglicher Logik sind. Oder wärt ihr sofort darauf gekommen, dass ihr im ersten Stock Lautsprecher umtreten und die Anlage laut aufdrehen müsst, damit sich die Gummikotze an der Decke des Erdgeschosses löst? 😉

Spielerisch hat Double Fine nichts verändert, dafür hat man aber hinsichtlich der Bedienung einige positive Änderungen vorgenommen. Klickt man ein Objekt an, erscheint nun ein Rad mit allen zur Verfügung stehenden Aktionen, was die Steuerung vor allem auf der Playstation 4 oder der Vita vereinfacht. Natürlich kann man das Spiel aber auch nach wie vor über das kultige SCUM-Interface steuern. Ebenfalls neu ist zudem die Möglichkeit, über einen Tastendruck alle benutzbaren Objekte in der Umgebung hervorheben zu lassen. Auch dies ist eine willkommene Neuerung, die es gerade den Neueinsteigern etwas leichter machen dürfte.

Während man bei den Neuauflagen der beiden Monkey Island-Teile jeweils auf einen neuen Stil gesetzt hat, hat man sich bei Day of the Tentacle zum Glück strikt an den Originalstil gehalten. Das Spiel ist nun einfach hochauflösend und glatter, ohne aber auf den unvergleichlichen Charme des Originals verzichten zu müssen. Gleiches gilt für den Sound. Die englische und deutsche Synchronisation sind wie im Original enthalten, dafür wurden aber die Soundeffekte und der Soundtrack restauriert. Per Knopfdruck kann man übrigens kinderleicht zwischen der Original-Version und der Neuauflage wechseln, der Unterschied ist dabei deutlich erkennbar. Ich bin letztlich mit der technischen Umsetzung sehr zufrieden und positiv überrascht, ein paar Punkte hätte ich aber dennoch zu kritisieren: So hätte ich mir beispielsweise neue Animationen gewünscht und einige Soundeffekte, wie beispielsweise das Saugnapf-Geräusch, wenn sich die Tentakel fortbewegen, haben sich verschlechtert. Letzteres ist aber natürlich reine Geschmackssache, einige von euch wird es aber sicher ähnlich gehen. Außerdem muss man zugeben, dass die deutsche Synchronisation natürlich nicht mehr mit heutigen Synchronisationen mithalten kann. Kein Wunder, schließlich steckte das Thema damals noch in den Kinderschuhen. Wer mit dem Spiel aufgewachsen ist, möchte aber einfach nicht darauf verzichten.

Rein inhaltlich ist Day of the Tentacle Remastered identisch zum Original, neue Rätsel oder Zwischensequenzen gibt es also nicht. Fans des Spiels können sich allerdings zusätzlich auf ein sehr interessantes Audio-Kommentar sowie einige sehenswerte Artworks freuen. Für zusätzlichen Wiederspielwert sorgen über 50 Achievements, die sicherlich zu einem weiteren Durchgang einladen. Und bevor ich es vergesse: Natürlich habt ihr auch in der Neuauflage die Möglichkeit, am Computer von Ed Edison den Klassiker Maniac Mansion zu spielen.

Fazit:
Insgesamt ist Double Fine eine tolle Neuauflage gelungen, die dem vielleicht besten Point-and-Click-Adventure gerecht wird. Sowohl grafisch als auch soundtechnisch wurde das Spiel mit viel Liebe zum Detail überarbeitet, ohne auf den Charme des Originals zu verzichten. Hinzu kommt, dass das Spiel durch die verbesserte Steuerung und die Bedienhilfe nun auch für Anfänger zugänglicher geworden ist, während sich Fans das Klassikers vor allem auf den sehr interessanten Audiokommentar freuen können. Day of the Tentacle hat auch mehr als 20 Jahre nach seiner Veröffentlichung nichts von seiner Magie verloren!

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