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Im Test: Gato Roboto (Steam / Switch)

Wenn man mit einer Sache in der virtuellen Welt nichts falsch machen kann, dann sind es Katzen. Es liegt also nahe, dass das amerikanische Entwicklerstudio doinksoft eine putzige Katze zur Protagonisten des Metroidvanias Gato Roboto auserkoren hat. Publisher Devolver Digital versorgte uns mit einer Kopie des – sorry – Catroidvanias und im Review erfahrt ihr, ob ihr den Spuren des eigenwilligen Vierbeiners folgen solltet.

Der Name Metroid kommt als Wortkombination aus den Begriffen „Metro“ und „Android“ zustande, verrieten uns irgendwann die beiden Nintendo-Entwickler Kiyotake und Sakamoto. Dabei erinnerte der Weltaufbau des fremden Planeten mit seinen vernetzten Tunneln an U-Bahnschächte und die Heldin Samus Aran durch ihre moderne Rüstung an einen Androiden. Gato Roboto ist nicht weniger plump. Gato, das ist Spanisch für Katze. Und sie bedient einen üppig ausgestatteten Laufroboter. In einem Metroid-Klon.

Und mit Metroid meine ich Metroid, den 8bit-Klassiker auf dem NES, Nintendo’s Hardwaredebüt und Gamingrevolution. Und während man graphisch den ein oder anderen Schritt in die 16bif-Ära wagt, schreckt man vor der Farbvielfalt der Folgegenerationen zurück und präsentiert sich in einer rudimentären Schwarz-Weiß-Ästhetik.

Keine Sorge. Genug Pixel für die Darstellung der niedlichen Katzendame Kiki blieben uns glücklicherweise. Ihr Design ist liebevoll und, wenn ich es als Katzenverrückter sagen darf, einfach süß. Aber nicht nur die Animationen überzeugen, es ist auch ihr ironisch unschuldiges Auftreten, das dem Spiel einen ganz besonderen Charme verleiht. Zwischen Explosionen, Monstern und Weltraumanzügen braucht es selten mehr als ein Miau und einen auf das Szenario gemiezten Wortwitz, um uns ein Schmunzeln zu entlocken.

Spielerisch entfernt man sich nicht zu weit von den fernen Wurzeln. Gato Roboto lebt das Metroidvania-Genre mit seinen abgeschlossenen Räumen, freier Erkundung mit unaufdringlichen Umgebungsrätseln und natürlich einem simplen, aber anspruchsvollen Kampfsystem.

Während das Genre im Indie-Sektor mit verrückten Ideen aufblüht, wir uns in Yoku’s Island Express durch ein 2D-Labyrinth flippern oder Salt & Sanctuary das komplexe Souls-Genre in das Format presst, fühlt sich Gatoroboto wie ein Relikt aus längst vergessenen Zeiten an.

Nicht ganz untypisch stürzen wir auf einem fremden Planeten ab. Der Astronaut klemmt in seinem Schiff fest und seine Katze muss jetzt Hilfe suchen und sich den Gefahren dieser unbekannten Welt stellen. Natürlich fängt alles recht harmlos an. Wir selbst sind weitestgehend unbewaffnet, unsere Gegner stellen aber auch keine ernstzunehmende Bedrohung dar. Bei den kleinen außerirdischen Lebensformen reicht es, sich clever und sicher zu positionieren, um sie trotz limitierter Steuerung ohne Angriffe in der Diagonalen zu beseitigen. Mit der Zeit rüsten wir unseren Mechsuit auf, nutzen Raketen und Bomben um komplexere Feinde zu bekämpfen, aber auch um das Höhlensystem tiefer zu erkunden.

Die unausweichlichen Höhepunkte stellen dabei die Bosskämpfe dar. Hier lernen wir Angriffsmuster und nutzen unser gesamtes Repertoire an Waffen, um schießwütige Maschinerie und gewaltbereite Tierkollegen auszuschalten. Dabei präsentiert sich Gato Roboto abseits der originellen Fassade sehr konservativ. Das ist nichts Schlechtes, aber richtet sich in dieser traditionellen Form tendenziell als Nostalgiker und Fans des klassischen Genres. Einen Bonus gibt es für Katzenliebhaber.

Nach ungefähr fünf Stunden ist das Ende auch erreicht. Das mag etwas kurz sein, aber in dieser Zeit schafft es das Spiel trotz seines etwas angestaubten Designs durchgehend wunderbar zu unterhalten. Die Erfahrung ist angenehm kompakt und ballastfrei. Natürlich spricht auch nichts gegen einen weiteren Durchgang. Das heitere Design wird nicht alt und ein Timer spornt zu Bestzeiten an.

Fazit:
Gato Roboto hätte auch in einer ähnlichen Form vor 30 Jahren erscheinen können. Das beweist die Zeitlosigkeit der Urmutter Metroid, das grenzt die Zielgruppe aber auch ein Stück weit ein. Wer das (sehr) klassische Metroidvania mag, wird Gato Roboto lieben. Wer dann noch Katzen liebt, greift zweifelsfrei zu. Denn während das Gameplay keine Risiken eingeht, aber mit einer routinierten Beständigkeit in qualitativen Fragen glänzt, ist es das putzige Design des Spiels, das Gato Roboto erinnerungswürdig macht. Purrfect!

(getestet von eape)

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