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Im Test: God Eater 3 (PS4, PC)

Nachdem wir in den vergangenen Jahren überarbeitete Versionen von den ersten beiden Teilen der God Eater-Serie für PS4 und PC erhalten haben, erscheint mit God Eater 3 nun der erste Titel der Reihe, der von Beginn an für die großen Plattformen designt wurde. Bandai Namco schürte mit mehreren mobilen Spin-Offs und einem erfolgreichen Anime hohe Erwartungen bei den Fans. Im Test erfahrt ihr, ob die Hoffnungen erfüllt wurden und es sich lohnt uns in den Kampf zur Rettung der Menschheit zu folgen.

Um die Förmlichkeiten aus dem Weg zu räumen: God Eater ist ein Monster Hunter-Klon. Das Grundkonzept stimmt überein. Wir rüsten uns mit unseren besten Waffen aus und begeben uns auf die Monsterjagd, um bessere Ausrüstung herzustellen und stärkere Monster zu bekämpfen. Aber auch wenn der gesamte Spielaufbau das Rad nicht neu erfindet, geht God Eater in den Grenzen des Subgenres seine eigenen Wege.

Der markanteste Unterschied zum Urvater der Monsterjagd sind die Story und das Szenario. God Eater legt viel mehr Wert auf die inhaltliche Komponente und präsentiert sich als ausgereifte, düstere Anime-Produktion. In der dritten Iteration der Reihe verfolgen wir die Laufbahn einer Gruppe von God Eaters, der Menschheit letzte Hoffnung beim Kampf gegen die monströsen Aragami, die die Erde bereits beinahe vollständig zerstört haben. Als Sklaven geboren wenden sie sich gegen ihr Schicksal und decken die Geheimnisse der Invasion auf.

Während die Vorgänger mich ehrlich gesagt mit ihrem langsam Erzähltempo etwas ermüdeten, findet God Eater 3 die richtige Balance zwischen Storytelling und Gameplay. Die Geschichte ist klar strukturiert und wird angemessen inszeniert. Die Handlung erlebt keine Durststrecken mehr und erfährt mit längeren Ingame-Cutscenes und seltenen, dafür hochwertig produzierten Anime-Sequenzen die nötigen Höhepunkte, um durchweg zu unterhalten.

Die eigentliche Kraft der God Eater besteht darin, die mächtigen Waffen, die God Arcs, führen zu können. Nachdem wir unseren Charakter nach unserer Vorstellung kreiert haben, geht es somit an die Waffenauswahl. Hier stehen uns klassische Waffen wie Kurzschwerter und Speere zur Verfügung, aber auch exotischere Exemplare wie die neu eingeführte Klinge Heavy Moon die per Knopfdruck von der mondförmigen Sichel zur schlagkräftigen Zweihandaxt transformiert. Dabei hat jede Waffe ähnliche Mechaniken, die das Kampfsystem abwechslungsreich und interessant gestalten. Zusätzlich zur Nahkampfwaffe, wählen wir noch ein Gewehr und einen Schild aus, die zum Standardrepertoire der God Eater gehören. Zusammen mit unzähligen freischaltbaren Skills und Items entfaltet sich hier ein Kampfsystem, das mehr Individualisierung und Micromanagement als die Konkurrenz erlaubt und sich so gekonnt abhebt.

Im Kampf selbst fährt das Spiel die Komplexität dagegen herunter. Die abgeschlossenen Areale sind im Endeffekt lediglich Arenen für imposante Bosskämpfe. God Eater 3 reduziert die Jagd auf den eigentlichen Kampf und kommt so Spielern entgegen, die mit der Spurensuche und Exploration eines Monster Hunters wenig anfangen können. Auch hier begleiten uns bis zu drei menschliche oder computergesteuerte Freunde, die unterschiedliche Rollen im Kampf einnehmen können. Dann werden gemeinsam die Verhaltensmuster der Aragami studiert und ihre Schwachpunkte ausgenutzt. Dabei beachten wir JRPG-typisch allerlei Systeme und ihr Zusammenspiel, wechseln vom Nah- zum Fernkampf, absorbieren unsere Feinde für einen Burst an Power und kooperieren mit starken Teamangriffen.

God Eater 3 bietet aktuell noch weniger Umfang als der direkte Vorgänger, soll aber schon bald mit kostenlosen Updates erweitert werden. Aber auch im aktuellen Zustand wird man auch mit konsequentem Story-Fokus über 30 Stunden für einen Durchgang benötigen. Leider wird das Spiel immer noch von vielen Wiederholungen geplagt und setzt einem zu häufig dieselben Monster und Gebiete vor. Trotz der besseren Balance aus Story, Gameplay und Charaktermanagement, ist God Eater 3 weiterhin ein recht Grind-intensives Spiel, das einen mit neuen Waffen, Fähigkeiten und Herausforderungen zum Wiederholen von Missionen animiert.

Technisch ist das Spiel sauber, visuell aber eher zweckmäßig. Die Charaktere strahlen viel Persönlichkeit aus und sind graphisch gelungen. Die Umgebungen hingegen sind karg und detailarm. Es entschädigt der orchestrale Soundtrack mit einigen gewaltigen Musikstücken, die die Kämpfe gegen riesige Monster passend untermalen.

Fazit:
God Eater 3 folgt wie gewohnt den Spuren von Monster Hunter, erreicht aber nicht ganz die Finesse im eigentlichen Kampfgameplay des großen Vorbilds. Abseits davon überzeugte uns der neuste Teil der God Eater-Serie mit einer motivierenden, präsenten Story, die dem Spiel die nötige Eigenständigkeit bewahrt. Umfangreiche Personalisierungsoptionen und ein komplexes Kampfsystem drücken dann auch die richtigen Knöpfe bei der Suchtspirale aus besserem Equipment und mächtigeren Gegnern. Freunde von Coop-Partien, aber auch Solo-Spieler mit einem Hang zur Monsterjagd und einer epischen Anime-Darbietung, greifen hier bedenkenlos zu.

(getestet von eape)

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