Connect with us

Hi, what are you looking for?

Artikel

Im Test: Hob (PS4, PC)

Die amerikanische Spieleschmiede Runic Games, bekannt durch die Action-RPG-Serie Torchlight, liefern mit ihrem neuesten Projekt ein waschechtes Action-Adventure im Stile eine Legend of Zelda ab. In unserem Test zeigen wir, warum ihr Hob schleunigst auf euren Wunschzettel setzen solltet.

Hob ist wunderschön. Das wird von der ersten Minute im Spiel klar. Die Grafik und das Design sind schick und durchgestylt, der Stil sehr eigenwillig und frisch. Durch die tolle Soundkulisse wird man direkt in Hob’s mysteriöse Welt gesaugt. Das Spiel vermittelt unglaublich viel durch seinen Soundtrack, die Geräuschkulisse sowie die Mimik des namen- und wortlosen Helden, der in den ersten Spielminuten seinen linken Arm durch eine Art Infektion verliert. Ein Golem nimmt sich ihm an, schenkt ihm kurzer Hand seinen Arm und fortan muss unser Held der Infektion auf den Grund gehen, die nicht nur seinen Arm, sondern auch Teile der Welt infiziert.

Das Spiel lässt uns, ebenso wie den Helden, etwas ahnungslos zurück und gibt nur grob die Richtung vor. Ein Missionslog gibt es nicht, alles muss selbst erkundet werden.

Der Arm, der Hellboy vor Neid erblassen lassen würde, dient hierbei als Dreh- und Angelpunkt für das Upgrade-System des Spiels. Immer wieder finden wir in der Welt Upgrade-Stationen, in die wir unseren Arm stecken. In einer kurzen Sequenz dürfen wir beobachten, wie unser Arm von Maschinen zerlegt, und mit neuen Tricks im Ärmel (höhö) wieder zusammengebaut wird. In gewohnter Zelda-Manier bekommen wir mit neuen Upgrades auch die Möglichkeit, mehr Abschnitte der Spielwelt zu erkunden. Hier gehen Runic Games sehr clever vor und beweisen ihr Geschick beim Leveldesign. Die Welt ist an vorgegebenen Stellen komplett veränderbar. Auf Knopfdruck fahren sich ganze Felsformationen aus dem Boden, Plateaus senken sich herab, Berge entstehen und Wege spalten sich. Alles wirkt mechanisch miteinander verbunden und lädt so zum mehrmaligen Erkunden mancher Gebiete ein. Denn hinter jeder Ecke könnte ein Schrein versteckt sein, der uns mit wichtigen Upgrade-Punkten versorgt, mit denen wir an der Schmiede unsere Fertigkeiten verbessern können. Zum Beispiel können wir ein Upgrade kaufen, mit dem wir einen Schild – wie aus dem Nichts – aus unserem Arm erscheinen lassen können. Den haben wir auch bitter nötig, denn im Kampf mit allerhand Schergen hält unser Held nicht viel aus.

Nachdem wir in einer der ersten Aufgaben drei Schwertteile gesammelt haben, bekommen wir die Aufgabe, ein Schwert daraus zu schmieden. Danach geht’s ans Eingemachte und die ersten Kämpfe stehen bevor. Auch hier werden die Fertigkeiten eingesetzt, die wir im Laufe des Abenteuers erlernen. Es gibt unter anderem schwer gepanzerte Einheiten, denen wir nur Schaden zufügen können, wenn wir Ihnen, bevor wir sie mit dem Schwert bearbeiten, mit unserem frisch erlernten Powerschlag die Rüstung vom Leib klopfen.

In den rund 10 Stunden bis zum Ende des Spiels haben es uns besonders die tollen Dungeons angetan. In riesigen Höhlen unterhalb der Spielwelt gilt es, seine Fertigkeiten einzusetzen, um so am Ende ein neues Upgrade zu erhalten. Hier gilt es mehrfach, nicht nur den Weg zum Ende zu finden, sondern auch clever designte Puzzles zu lösen, die auch unseren Grips auf die Probe stellen.

Präsentiert wird das Spiel aus einer fixen Kameraperspektive. Diese funktioniert in der Oberwelt recht gut, in den Dungeons hatten wir allerdings mehrfach damit zu kämpfen. Balancieren wird ab und an zur Zerreißprobe für die Nerven und hin und wieder springen wir in den Abgrund, weil die Abstände nicht richtig einzuschätzen sind. Doof.

Technisch blieb das Spiel bis auf den einen oder anderen Ruckler zumindest bei der von uns getesteten PC Version stabil.

Fazit:
Runic Games haben in ihrem neuesten Spiel bewiesen, dass sie mehr können als nur Action-RPGs. Ihr erster Ausflug in das Genre der Action-Adventures ist ein voller Erfolg und könnte gar einer der besten Ableger im Genre sein, wären die kleinen Macken nicht. So verpasst Hob nur knapp eine Höchstnote, bleibt aber trotzdem ein absolut spielenswertes Action-Adventure mit liebevoller Gestaltung, sehr guter Soundabmischung und rätselhafter Welt, die zum Erkunden und Erforschen einlädt.

Hob ist seit dem 26. September 2017 zu einem Preis von 19,99€ auf PS4, Steam und GOG erhältlich.

(getestet von Frank Johann)

Weitere Artikel

Artikel

Drei Monate ist es nun schon her, seit mit Trepang2 der spirituelle Nachfolger zur beliebten F.E.A.R.-Reihe auf dem PC erschienen ist. Mit ein wenig...

Artikel

Die Bearded Ladies kehren nach ihrem Spiel „Mutant Year Zero“ erneut in die Welt der rundenbasierten Postapokalypse zurück. Dieses Mal erschaffen sie eine dystopische...

Artikel

Spätestens seit „Octopath Traveler“ sind 2.5D JRPG wieder in aller Munde und lassen sowohl optisch als auch spielerisch die glorreiche Zeit der 90er JRPGs...

Artikel

Wie kann man ein eigentlich simples Angelspiel auch Seemuffeln schmackhaft machen? Indem man es mit einem Hauch von The Legend of Zelda: Windwaker, einer...

Theme by MVP Themes, powered by WordPress.