Mit Hunt the Night veröffentichte das spanische Indie-Studio Moonlight Games kürzlich seinen Debütitel. Wieso die Mischung aus Zelda, Bloodborne und Castlevania mehr Aufmerksamkeit verdient hätte, möchten wir euch in unserer Review näher schildern.
In Hunt the Night schlüpfst du in die Rolle von Vesper, einem Mitglied der Stalkers, welche das Böse, das in den Schatten von Medhram lauert, bekämpfen muss. Einst plagte die Dunkelheit die Menschheit. Als die Nacht hereinbrach, verursachten höllische Kreaturen Verwüstung im Land und dezimierten nach und nach die Menschheit. Die Stalkers konnten sie eine Zeit lang mit Hilfe eines Artefakts zurückhalten, doch leider nicht lange genug und eines Tages ist die Dunkelheit mitsamt ihren düsteren Bestien zurückgekehrt.
Spielerisch erinnert Hunt the Night aufgrund der Topdown-Perspektive, den Rätseleinlagen an die klassischen Zelda-Titel, während das Kampfsystem sowie die knackigen Bosskämpfe Erinnerungen an Bloodborne aufkommen lassen. Vesper verfügt über eine Vielzahl von Angriffen und im Spiel sammelt sie verschiedene Waffen, von denen jede ihre eigenen Vorteile hat. Kleinere Waffen sind schneller, verursachen aber weniger Schaden, während größere Waffen wie Großschwerter mehr Schaden anrichten, aber langsamer sind. Fernkampfwaffen wie Pistolen und Armbrüste ermöglichen Angriffe aus der Entfernung, haben jedoch begrenzte Munition, die geschickt eingesetzt werden muss, um einen Unterschied zu machen.
Die Munition kann auf verschiedene Arten aufgefüllt werden, zum Beispiel durch drei aufeinanderfolgende erfolgreiche Nahkampfangriffe, an den Noctilum-Rissen, die über die Welt verteilt sind, und an den Krähenstatuen, die als Lagerfeuer fungieren und nicht nur die Munition, sondern auch die Gesundheitsleiste wiederherstellen. Vespers Bewegungen werden von dunkler Energie gesteuert und das Ausweichen ist vielleicht das wichtigste Werkzeug im Kampf. Bei jedem Ausweichen wird die dunkle Energie aufgebraucht, daher kann exzessives Ausweichen zu verwundbaren Momenten führen, wenn man nicht vorsichtig ist. Die Lernkurve ist dabei sehr steil. Das richtige Timing beim Ausweichen, insbesondere gegenüber Bossen, bietet einen kurzen Moment der Unverwundbarkeit und beim Erlernen der Angriffsmuster der Bosse kann dies der Unterschied zwischen Tod und Erfolg sein.
In Medhram können Truhen gefunden werden, die neue Waffen und Mondsteine enthalten, permanente Buffs, die, wenn sie ausgerüstet sind, einen Schutz und fortgeschrittene Fähigkeiten bieten. Es lohnt sich, jede Ecke in Hunt the Night zu erkunden, da man etwas Wichtiges verpassen könnte, sei es eine neue Waffe oder ein Vorrat an Noctilum, der Währung des Spiels, die für Upgrades, Ausrüstung und das Verbessern der Energieleiste ausgegeben werden können.
Die visuelle Gestaltung von Hunt The Night ist äußerst ansprechend. Moonlight Games hat nicht nur den 16-Bit-Stil für das Spiel gewählt, sondern auch den Kunststil bewusst düster und leicht unscharf gehalten, um eine direkte Horroratmosphäre zu erzeugen. Durch geschickten Einsatz von Beleuchtung und Nebel-Effekten sorgen sie zudem für gruselige Überraschungen während des Spielverlaufs. Sowohl in den Zwischensequenzen als auch in den Bildporträts werden beeindruckende Kunstwerke präsentiert. Es ist deutlich erkennbar, dass viel Aufwand in die visuelle und akustische Gestaltung investiert wurde, um eine perfekte Ästhetik für das Spiel zu schaffe, die offensichtlich von Spielen wie Bloodborne oder auch der Castelvania-Reihe inspiriert wurde.