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Im Test: Octopath Traveler (Switch)

Egal ob Final Fantasy, Dragon Quest, Chrono Trigger oder Secret of Mana: Square Enix hat bei den meisten JRPG-Klassikern seine Finger im Spiel. Mit Octopath Traveler veröffentlichte die japanische Entwicklerschmiede nun einen weiteren Rollenspiel-Juwel exklusiv auf der Nintendo Switch.

Der Name das Spiels lässt bereits einiges am Ablauf der Story erahnen. In Octopath Traveler dreht sich nämlich wirklich alles um die Geschichte von acht verschiedenen Reisenden. Wir durchstreifen im Laufe des Spiels acht Storypfade von unterschiedlichen Charakteren. Das Tolle hierbei: Der Spieler kann sich die Reihenfolge selbst aussuchen. Zur Auswahl stehen beispielsweise die Tänzerin Primrose, die sich auf die Suche nach den Mördern ihres Vaters begibt, der Apotheker Alfyn, der ein Gegengift für die Schwester seines besten Freundes auftreiben muss, der Ritter Olberic, welcher seine Ehre wiederherstellen möchte oder auch die Jägerin H’aanit, die eine gefährliche Bestie jagen und ihren verschollenen Meister finden muss.

Jeder Charakter besitzt eine andere Klasse, besondere Fähigkeiten und natürlich verschiedene Stärken und Schwächen. Da unser Team immer nur aus vier Charakteren bestehen kann, liegt der Reiz von Octopath Traveler oft auch darin, das perfekte Team für die jeweilige Quest zusammenzustellen.

Aber nicht nur die Erzählstruktur von Octopath Traveler ist besonders, gleiches gilt auch für das Kampfsystem. Diese läuft ganz klassisch im rundenbasierten Schema ab, bietet aber den einen oder anderen interessanten Kniff. So können wir ähnlich wie in Bravely Default Boost-Punkte im Kampf sammeln und damit doppelten, dreifachen oder sogar vierfachen Schaden anrichten. Außerdem sehen wir im Kampf nie die Energieleiste unserer Gegner, dafür aber die Schwachpunkte, sofern wir diese bereits entdeckt haben. Zu guter Letzt wären da aber auch noch die Spezialfähigkeiten der einzelnen Charaktere, welche den Kämpfe die nötige Würze verleihen.

Abgesehen von dem erfrischenden Kampfsystem ist Octopath Traveler aber durch und durch ein klassisches JRPG. Wir reisen von Dorf zu Dorf und lauschen den Geschichten unserer acht Figuren. In den Dörfern können wir auf Wunsch auch die eine oder andere Sidequest annehmen, uns in den Tavernen erholen oder beim Shopkeeper bessere Ausrüstung und neue Heiltränke kaufen. Zwischen den jeweiligen Städten und Dörfern warten dagegen zahlreiche Kämpfe auf uns. Die Weltkarte zeigt dabei auch stets an, welches Level für die einzelnen Kapitel der Story empfohlen wird und leider kommt es alles andere als selten vor, dass man zum Grinden gezwungen wird, da man sonst in den Kämpfen nicht die geringste Chance hat. Ebenfalls störend ist die schwankende Qualität der Heldengeschichten. Während manche richtig spannend sind und einen emotional berühren, wirken hingegen andere Geschichte (z.B. die von Alfyn) sehr einfallslos und vorhersehbar und strecken die Story nur unnötig.

Wie es für ein waschechtes Japano-Rollenspiel üblich ist, besitzt auch Octopath Traveler eine enorme Spielzeit. Bis man alle Heldengeschichten durchgespielt hat, vergehen etwa 60 bis 80 Spielstunden. Danach warten zusätzliche Bereiche mit extrem schweren Bossgegnern sowie zusätzlich freigeschaltete Charakterlaufbahnen auf geübte Rollenspielfans. Insgesamt bekommt man hier also jede Menge Spielzeit für die geforderten 60 Euro geboten.

Die Grafik ist das absolute Aushängeschild von Octopath Traveler. Mithilfe der Unreal Engine 4 ist den Entwicklern ein so genannter „HD 2D“-Stil gelungen, welche den Retrolook eines 16bit-RPGs mit 3D-Umgebungen und modernen Effekten vereint. Ein richtig toll anzusehender Grafiklook, den man in dieser Art so noch nirgends gesehen hat. Fast noch besser hat mir allerdings der grandiose Soundtrack gefallen, welcher das Spiel jederzeit bestens musikalisch untermalt und definitiv zu den besten Soundtrack zählt, die ich in diesem Jahr gehört habe.

Fazit:
Auch wenn Switch-User dank Xenoblade Chronicles 2 und Ys VIII in Sachen JRPGs bereits ganz gut versorgt sind, ist Octopath Traveler durch seine innovative Erzählweise und den ganz besonderen Grafikstil ein Rollenspiel, welches der Switch noch gefehlt hatte. Vorausgesetzt, ihr könnt mit Grinding-Passagen und einer schwanken Qualität der Heldenstorys leben, erwartet Euch eines der besten und schönsten Rollenspiele des Jahres!

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