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Im Test: Omensight (PC, PS4)

Das kanadische, unabhängige Entwicklerstudio Spearhead Games siedelt nach dem Erfolg von Stories: The Path of Destiny das nächste Projekt im selben Universum an. Omensight ist auch wieder ein Action-Adventure, das uns den Handlungsverlauf aktiv beeinflussen lässt, um die Welt zu retten. Ob sich die Parallelen als gutes Omen erweisen, erfahrt ihr im Test.

Das Land Urralia ist in Gefahr. Ein mysteriöser Mord an der Priesterin Vera bringt das Reich in Unruhe und obendrein geht die Welt unter. Als alles bereits zu spät scheint, erscheint der Harbinger, ein göttlicher Bote, der in der Lage ist die Zeit zu manipulieren um den Mord zu entschlüsseln und den Untergang Urralias zu verhindern. Wir schlüpfen in die Rolle des überirdischen Wesens und starten in einer jenseitigen Hubwelt.

Hier erwartet uns nicht nur ein unscheinbarer Helfer, der die Geschehnisse kommentiert und uns hin und wieder berät, sondern auch die Möglichkeit unseren fuchsartigen Charakter aufzuleveln und neue Skills zu erlernen. Außerdem erhalten wir hier eine Übersicht über die Ereignisse und Charaktere, die uns helfen sollen, das Rätsel rund um den Mordfall zu lösen. Zentrale Anlaufstelle sind aber vier Statuen, die vier einflussreiche Charaktere repräsentieren: den vogelartigen Herrscher über das Imperium Indrik, seine loyale Katzen-Kommandantin Draga, die revolutionäre Ratte Ratika und der Bären-Söldner Ludomir. Alle haben ihre eigenen Motive in einem politischen Geflecht aus Intrigen und kriegerischen Absichten und alle pflegten besondere Beziehungen zur ermordeten Priesterin.

Wir wählen eine Statue aus und begleiten den jeweiligen Charakter am Tag des Untergangs vom frühen Morgen bis zum Ende der Welt. Dabei erfahren wir mehr und mehr Informationen über das Reich und seine Bewohner und nähern uns Schritt für Schritt der Aufschlüsselung der Geschehnisse. Dabei können wir an einigen wenigen Stellen das Schicksal der Figuren verändern, indem wir ihnen den Einblick in eine Vision erlauben. Wirklich Mitdenken muss man als übersinnlicher Detektiv aber nicht. Auch wenn das Konzept non-linear ist, hält sich der Einfluss auf die Handlung in Grenzen und die Spielerfahrungen werden sich kaum unterscheiden.

Den Großteil der Zeit hüpfen und klettern wir uns durch lineare Level und bekämpfen alles, was sich uns in den Weg stellt. Dabei ist das Kampfsystem schön flott und direkt. Setzt ein Gegner zum Angriff an, weichen wir aus und kontern mit einer Combo aus leichten und schweren Schwerthieben. Wir können zusätzlich die Zeit verlangsamen, Objekte werfen und unseren jeweiligen Partner eine Spezialattacke ausführen lassen. Das ist angenehm eingängig und trotzdem variantenreich.

Das Problem ist allerdings, dass es letztendlich nicht viele Level gibt und wir nur den Begleiter wechseln oder die Handlung etwas umlenken. Das führt trotz der kurzen Spielzeit von ca. 5 Stunden zu recht vielen Wiederholungen, die man hätte besser kaschieren müssen.

Dabei ist die Spielwelt wunderschön im Cel Shading-Stil gehalten und bietet regelmäßig opulente Szenen, die auch musikalisch liebevoll untermalt sind. Während des Durchspielens traten zwar zwei Bugs auf, die das Neuladen des letzten Checkpoints erforderten, im Gesamten macht das Spiel aber einen sauberen, hochwertig produzierten Eindruck.

Fazit:
Die Entwickler von Spearhead Games haben ihre Ideen nach Stories: The Path of Destiny in diesem Spiel ausgearbeitet und verfeinert. Omensight bietet mit dem Konzept der Zeitreise mit unterschiedlichen Perspektiven ein sehr ambitioniertes Grundgerüst und zeigt sich mit seinen Gameplaymechaniken erprobt und selbstsicher. Um die Wiederholungen zu reduzieren, hätte ich mir radikalere Konsequenzen der Entscheidungen gewünscht, aber die kurze Spielzeit und das flüssige Spielerlebnis lassen gut darüber hinwegsehen. Fans vom Vorgängerprojekt greifen hier direkt zu und auch alle anderen dürfen ruhig einen Blick auf dieses schicksalshafte Abenteuer wagen.

(getestet von eape)

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