Nintendo hat uns zum Switch Preview Event eingeladen und da lassen wir uns nicht zwei Mal bitten und besuchten die Veranstaltung in unserer Hauptstadt. Zusammen mit verschiedenen Redakteuren und Journalisten, Youtube-Stars und Progamern durften wir endlich Hand an die neue Konsole von Nintendo anlegen. Unsere ersten Erfahrungen mit der Switch gibt es im Hands-On-Bericht.
„Ich kann nicht fassen, dass ich hier bin! Eine neue Nintendo-Konsole! Und das Geilste: Alle hier lieben Nintendo. Hunderte Nintendo-Verrückte wie ich!“ – Ein kleiner, aufstrebender Youtube-Jüngling redete sich vor mir in Ekstase, während wir in der Schlange für die Anmeldung standen. „Mario Kart, Zelda, – endlich Zelda! – Splatoon, Super Mario. Ich werde überall zocken! Auf dem Klo und in der Schule!“ Ich fühlte mich plötzlich alt, aber gleichzeitig färbte der Hype etwas ab. Ich würde mich nicht als Nintendo-Fan bezeichnen, aber das Konzept der Switch ist mindestens interessant und nach der Ebbe an neuen großen Zelda- und Mario-Spielen bin ich auch wieder heiß auf die bunten, freundlichen Nintendo-Games.
Bunt wurde es dann gleich beim Eintritt in die Messehalle. Das Interieur ist in den klassischen Nintendo-Farben und dem Design der Switch gehalten, in weiß-rot, aber auf den unzähligen Bildschirmen flackerten Spiele in kräftigem Farbrausch. Das offenbart uns bereits Nintendos Line-up: Weg vom grauen Shooterallerlei der Konkurrenz und hin zu knuddeligen Fun- und Partygames und comichaften Jump’n’Runs und Action-Adventures.
Und so ein lockeres Abenteuer- und Sammelspiel lächelte mich direkt an. Mit Skylanders Imaginators sollte ich meine ersten Gehversuche mit der Switch wagen. Weniger aus Interesse am Spiel und mehr aus der Neugierde und Ungeduld heraus, endlich das Switch-Pad in den Händen zu halten.
Die erste positive Überraschung war die Größe der Konsole. Die Switch ist winzig. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass es sich hierbei nicht nur um eine stationäre Konsole handelt, sondern die Switch jederzeit als Handheld umfunktioniert werden kann und in die Tasche passen soll. Zuhause wird das Tablet, in dem die ganze Power steckt, einfach in die Docking Station geschoben und schon kann auf dem Fernseher gezockt werden. Sehr sauber und komfortabel gelöst.
Ich nahm den mitgelieferten Controller in die Hand. Der Standardcontroller ist ein nahezu quadratisches Pad bestehend aus einem Basisteil, an dem auf jeweils beiden Seiten ein Joycon befestigt wird. Joycons sind selbst autonome Controller mit jeweils einem Stick, zwei Schultertasten und vier Tasten auf der Vorderseite. Für mehr Ergonomie und die typische Controllerform sorgen noch zwei Hörnchen. Klingt umständlich, aber letztendlich dauert der Zusammenbau keine fünf Sekunden und man kann mit dem Zocken loslegen.
Auffallend ist direkt die Größe des Pads. Es ist ziemlich klein und das gilt für das Gesamtpaket und besonders für die einzelnen Sticks und Tasten. Das ist der Preis für die Mobilität. Dafür kann der gemütliche Spieler auch einfach in jede Hand einen Joycon nehmen und so die Hände unabhängig voneinander bewegen. Durch die Gyroskopsensoren kann auch jede Bewegung vom Spiel erfasst werden. Besonders anschaulich präsentiert die Minispielsammlung 1-2-Switch die Controllerfunktionen. Um zu zweit gegeneinander zu spielen, erhält jeder Spieler einen Joycon. Bei einem Samuraiduell bekämpfen wir uns mit unseren imaginären Katanas. Dabei erfasst die Konsole die Handbewegungen sehr genau. Besonders beeindruckt ist hierbei auch die Vibrationsfunktion. Die Joycons sind mit „HD Rumble“ ausgestattet, das uns mit unterschiedlich starken, sehr präzisen Vibrationen Feedback über unsere Aktionen gibt. Und das ist auch nötig, weil 1-2-Switch überwiegend ohne Bildschirm gespielt wird.
Natürlich interessiert uns trotzdem, was die Nintendo Switch nun darstellen kann und wo sich die Grafik neben der Konkurrenz einpendeln wird. Als Hybrid konkurriert die Konsole aber nicht nur mit der Playstation 4 und Xbox One, sondern auch mit den Handhelds und Smartphones. Es wundert also nicht, dass im Gerät eine Sonderanfertigung eines Nvidia Tegra steckt, einer technischen Lösung für viele mobile Geräte. Trotzdem macht die Switch auch auf dem Fernseher eine gute Figur. Bei der Bildqualität erreichen wir nicht das Level der großen Konsolen, aber Nintendos Entwickler wissen die Hardware auszureizen und Spiele wie The Legend of Zelda: Breath of the Wild beeindrucken mit sauberer Grafik und einer detailverliebten, lebendigen Optik.
Als Handheld imponiert die Technik aber noch viel mehr. Die Auflösung wird hier von 1080p auf 720p runtergeregelt, aber auf dem 6,2-Zoll-LCD flimmert nichts und die Farben sind satt und kräftig. Ein gewaltiger Sprung vom 3DS und der Playstation Vita.
Fazit:
Ich denke an den Jungen zurück, der sich in überschwänglicher Begeisterung den Mund fusselig redete und merke, dass Nintendo etwas richtig gemacht hat. Nintendo braucht keine Diskussionen über Technik. Das Konzept der Switch fängt den Geist des Traditionsunternehmens super ein. Die Konsole ist flexibel, mobil, lädt zum gemeinsamen Spielen ein – und vereint so Nintendos Stärken im Handheld- und stationären Bereich. Und wer lieber alleine gemütlich auf der Couch spielt, greift zum klassischen Pro Controller und lässt sich trotz kleiner Kompromisse vom konkurrenzlosen Software-Line-up überzeugen.
Im nächsten Teil berichten wir dann auch detaillierter über unsere Erfahrungen mit den vorgestellten Spielen.