Microprose und Atari haben mit Special Forces: Team X einen neuen Onlineshooter auf Steam und XBOX Live Arcade veröffentlicht. Wir sind für euch in den Kampf gezogen und verraten euch in unserem Test, ob sich ein Kauf lohnt!
Special Forces: Team X (kurz „SFX“) wurde von den Zombie Studios entwickelt, welche sich bereits mit Blacklight: Tango Down und dessen Fortsetzung Blacklight: Retribution einen Namen im Shootersektor gemacht haben. Bei SFX hat sich das in Seattle ansässige Studio es zum Ziel gesetzt, einen sehr einsteigerfreundlichen Third-Person-Shooter mit Fokus auf den Funfaktor zu veröffentlichen und genau das ist ihnen auch gelungen!
Beginnen wir mit der Bedienung. Jeder, der schon einmal Gears of War oder Uncharted gespielt hat, findet sich in Special Forces: Team X DIREKT zu Recht. Die Steuerung wurde hier auch nahezu 1:1 übernommen, das gleiche gilt für Deckungssystem. Im HUD wird zudem immer angezeigt, mit welcher Taste die Spezialattacken abgerufen werden, während unterschiedlich farbliche Pfeile andeuten, wer unsere Gegner sind und wo sich unser Missionsziel befindet. Die fünf Spielmodi sind übrigens Genre-typisch, so müssen wir Flaggen einnehmen, verschiedene Punkte erobern oder im Team-Deathmatch einfach nur das gegnerische Team eliminieren. Je nach Spielmodi ist dabei die Aufteilung in bis zu vier Teams möglich.
Wer behauptet, dass SFX nur von bekannten Shooter-Größen abgeschaut hat und keinerlei Innovationen bietet, liegt falsch, denn das Spiel hat sogar mehrere nette Ideen zu bieten. Am interessantesten ist die Zusammenstellung der Maps, denn jede Karte besteht aus drei Teilen, der Spieler kann sich aus verschiedenen Abschnitten eine komplette Karte zu Recht stellen und dafür abstimmen. Insgesamt sind hier über 100 verschiedene Kombinationen möglich, wodurch es im Grunde nie langweilig wird. Ebenfalls erfrischend sind die abgefahrenen Skills und Spezialwaffen. So ist es unter anderem möglich, so genannte Sturmhunde auf die Gegner zu hetzen oder wie ein Irrer mit einer Kettensäge über die Karte zu rennen. Hier wird klar, dass sich Special Forces: Team X selbst nicht ernst nimmt und der Spaß im Vordergrund steht. Zu guter Letzt wäre da noch der Teamfaktor-Multiplikator, der in die Höhe steigt, wenn man teamorientiert agiert, was für mehr und auch leichtere Punkte sorgt.
Apropos Punkte! In SFX bekommen wir ähnlich wie in Call of Duty am Ende jeder Runde Erfahrungspunkte, welche unseren Rang steigern. Je höher unser Rang, desto mehr Ausrüstungsgegenstände, Skills und Waffen stehen uns im Charaktereditor zur Verfügung. Neben dem Aussehen unserer Figur, können wir uns hier auch die gewünschte Ausrüstung zusammenstellen und dabei nicht nur Waffen und Skills, sondern auch die Munition verändern.
Kommen wir noch ein wenig zu den negativen Punkten von Special Forces: Team X. Zuallererst muss ich persönlich sagen, dass es ein wenig gedauert hat, bis ich mich mit dem Grafikstil anfreunden konnte. Auf mich wirkte es nämlich so, als hätte man über ein durchschnittlich aussehendes Spiel einfach nur schnell einen Cel-Shading-Filter gezogen, damit man die Borderlands-Fans ansprechen kann. Andere Spieler in meinem Umfeld waren dagegen sofort davon begeistert, es ist also Geschmackssache. Definitiv negativ anzumerken ist dagegen das Fehlen eines Splitscreen-Modus, schließlich möchte man auch mal mindestens zu zweit in den Onlinekampf ziehen. Außerdem ist die Spielerzahl Konsolen-typisch geringer als auf dem PC, denn während in der PC-Version immerhin 16 Spieler unterstützt werden, sind es auf der XBOX 360 nur 12. Trotz der geringen Spieleranzahl kommt es hier auch noch durch fehlende, dedizierte Server zu gelegentlichen Lags und die Community ist momentan auch noch äußerst überschaubar. Teilweise sind nicht mal 50 Spieler online, was sich unbedingt ändern muss, schließlich ist das Spiel zu empfehlen!
Fazit:
Eines muss man den Zombie Studios lassen, ihr Ziel, einen einfach zu bedienenden Over-the-Top-Onlineshooter zu veröffentlichen, ist ihnen vollkommen gelungen. Das Spielsystem von SFX ist ebenso leicht zu verstehen, wie die Steuerung und man merkt dem Titel an jeder Ecke an, dass man sich sehr auf den Funfaktor konzentriert hat – dem überzogenen Comicstil, den Sturmhunden und der Kettensäge sei Dank! Der gewöhnungsbedürftige Look, die geringe Spieleranzahl auf der XBOX 360 sowie das Fehlen eines Splitscreen-Modus sorgen allerdings für Punkteabzüge.
Wer mal wieder Bock auf einen Onlineshooter hat, der sich selbst nicht so wirklich ernst nimmt, sollte die 14 Euro in dieses Spiel investieren. Es bleibt nur zu hoffen, dass die Community ordentlich anwächst, das wäre dem Titel jedenfalls zu wünschen!
7/10