Nachdem uns eape seine fünf Lieblingsspiele aus dem Jahr 2018 vorgestellt hat, geht es nun mit dem Kollegen Frank Johann weiter.
#5 – Shadow of the Colossus (PS4)
Ich habe das Original nie beendet. Mit der HD-Fassung auf Playstation 3 bin ich nie warm geworden. Shadow of the Colossus, das vollwertige Remake der Bluepoint Studios, hat mich aber bereits mit den ersten Screenshots und Trailern komplett in seinen Bann gezogen. Die Steuerung ist noch genau so grauenvoll wie zum Ur-Release. Was SotC aber so besonders macht, ist die unglaublich dichte Atmosphäre. In wunderschöner Optik hochhaushohe Kolosse zu erklimmen und zu töten, kann schonmal zu einer Geduldsprobe werden. Jedoch ist die Mischung aus Musik, Optik und Dramaturgie dermaßen intensiv und überwältigend, dass die unschöne Steuerung schnell in Vergessenheit gerät. Ein absolut beeindruckendes Erlebnis!
#4 – Dusk (PC)
Als Kind der Neunziger habe ich den Aufstieg der Shooter selbst miterlebt. Genre-Klassiker wie Quake, Hexen, Blood oder Doom waren damals ein absolutes Feuerwerk. Dusk ist wie eine Zeitreise in eben jene Zeit. Zurück als Gameplay, Leveldesign und Waffenvielfalt noch das wichtigste an Spielen war und Optik eine Nebensache. Die Entwickler schaffen es, Nostalgie gekonnt mit leichten Modernisierungen zu verbinden. Das kernige, flüssige Gameplay und das hohe Spieltempo erschaffen einen Rausch frei nach dem Motto „Ein Level noch und dann ins Bett“. Der fetzige Soundtrack vor okkulter Hinterwäldler-Kulisse sorgt schließlich für das i-Tüpfelchen. Dusk bietet das wahrscheinlich beste Leveldesign im Shootergenre seit der Wiederauferstehung von Doom im Jahre 2016. Jedem Shooterfan ist dieser Liebesbrief an das Genre wärmstens zu empfehlen.
#3 – Forza Horizon 4 (XBOX One)
Wenn das Spinoff einer renommierten, langjährigen Rennspielserie plötzlich zur Hauptattraktion wird, sagt das schon viel über die Entwickler aus. Playground Games, mittlerweile First Party Studio von Microsoft, haben emsig daran gearbeitet, Forza Horizon 4 zum bisher besten Horizon zu machen. In verschiedenen Disziplinen wird über Asphalt, durch Schlamm und Wälder gedüst. Alles vor der wundervollen Kulisse Großbritanniens. Der Kniff, die Karte je nach Jahreszeit zu verändern, bringt immer wieder frischen Wind mit sich. Woche um Woche ändert sich die Welt und schaltet somit verschiedene Events und Fahrzeuge frei. Die Steuerung ist wie bei den Vorgängern punktgenau und man fühlt sich selbst bei 400km/h noch absolut sicher hinter dem Steuer. Mittlerweile darf die Welt auch direkt mit anderen Spielern befahren werden. Als Shared World Erlebnis kommt das Festival-Feeling perfekt rüber. Der Soundtrack weiß wie auch in den Vorgängern zu überzeugen. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Forza Horizon 4 ist vielleicht das beste Rennspiel der aktuellen Generation.
#2 – Red Dead Redemption 2 (PS4, XBOX One)
Rockstar’s Westernepos war ein Hochgenuss und ist knapp an Platz 1 vorbei. Arthur Morgan’s Geschichte ist ergreifend, fantastisch vertont, solide geschrieben aber vor allem geht sie so schnell nicht aus dem Kopf. Zwar fühlen sich das Rockstar Missionsdesign und Gameplay mittlerweile leicht angestaubt an, aber beim Worlddesign macht ihnen keiner etwas vor. Red Dead Redemption 2 ist am besten zwischen den Missionen. Wenn man allein mit seinem Gaul in der Prärie, den Bergen oder den üppig grünen Graslandschaften unterwegs ist, Fremde kennenlernt, verstecke Banditennester ausfindig macht oder einem der zahllosen Worldevents begegnet, wird einem recht schnell klar: Arcadia ist ein lebendiger Ort und das Herzstück von Red Dead Redemption 2. Auch mehrere Wochen nach dem Beenden der Hauptgeschichte zieht es mich hierhin immer wieder zurück. Und sei es nur, um etwas zu angeln, ein legendäres Tier zu jagen oder einfach nur die Landschaft zu genießen. Ein absolutes Meisterwerk.
#1 – God of War (PS4)
God of War war jeher eine spaßige Actionreihe, die aber dank flacher Charaktere und seichten Stories nie so wirklich in Gedanken blieb. Mit God of War haben sich die Santa Monica Studios aber komplett neu erfunden. God of War sieht nicht nur unverschämt gut aus, es ist auch unglaublich gut geschrieben. Einem Charakter wie Kratos nach etlichen Ablegern Tiefe zu verleihen schien fast unmöglich. Doch nun, als Vater von Atreus, zeigt Kratos auch mal Gefühle und nimmt uns mit auf eine Odyssee durch die Welt der nordischen Mythologie. Das gesamte Spiel ist eingefangen in einer einzigen Kamerafahrt und bietet keine Schnitte. Dadurch wird das Gameplay nahtlos mit den Zwischensequenzen verschmolzen und es kommt einem noch mehr vor, als würde man einem Blockbuster vom Start bis zum Ende folgen. Die Szenerie ist abwechslungsreich, das Leveldesign superb und das Gameplay und Kampfsystem stark und wuchtig. God of War ist der Auftakt einer neuen Trilogie und ich kann es kaum erwarten zu sehen, wie es weitergeht. Für Spiele wie dieses wurde das Medium erfunden. Über dieses Spiel wird man noch lange Zeit sprechen.