Pünktlich zum Valentinstag erschien diese Woche mit Wanted: Dead das neue Actionfeuerwerk aus dem Hause Soleil und 110 Industries. Das Actionfeuerwerk vereint Cover-Shooter wie Gears of War mit Schnetzelorgien a la Ninja Gaiden. Kein Wunder, schließlich waren die Entwickler auch für letzteres verantwortlich. In unserem Testbericht könnt ihr nachlesen, für welche Zielgruppe dieses Actionspiel geeignet ist.
Die Geschichte des Spiels dreht sich um Lt. Hannah Stone, eine ehemalige Soldatin, die wegen verschiedener Vergehen im Gefängnis sitzt. Doch die Regierung bietet ihr die Freiheit an, unter der Bedingung, dass sie als Mitglied einer Spezialeinheit gefährliche Missionen absolvieren muss. Zusammen mit ihrem Team kämpft Hannah gegen Kriminelle, Androiden und Ninjas und entdeckt dabei nach und nach ein größeres Geheimnis.
Im Fokus von Wanted: Dead steht das actionlastige Gameplay, welches eine Mischung aus Cover-Shooter und Hack’n’Slay-Game darstellt. Hannah ist standardmäßig mit einem Katana, einer Pistole und einem Sturmgewehr bewaffnet und kann auch weitere Waffen finden und nach Belieben konfigurieren. Sie hat auch eine begrenzte Anzahl von Heilgegenständen sowie Granaten in ihrem Inventar.
Obwohl das Leveldesign überwiegend auf die Cover-Shooter-Mechanik ausgelegt ist, sollte man sich nicht zu sehr auf Schießwaffen verlassen. Viel effektiver sind die Nahkampfangriffe in Kombination mit präzisen Schüssen, um Gegner zu desorientieren oder ihre Deckung zu durchbrechen, bevor sie erledigt werden. Vor allem gegen härtere Gegner ist es auch wichtig, Angriffe zu blocken bzw. zu parieren. Richtig stylisch sind im Spiel dann auch die zahlreichen Finishing-Moves, deren Gewaltgrad allerdings nicht zu unterschätzen ist.
Die Schwierigkeit des Spiels ist leider ziemlich unausgeglichen. Während viele Ballerabschnitte keine große Herausforderung darstellen, bekommt man es oft mit plötzlich schwierigen Zwischen- bzw. Endbossen zu tun, dessen Schwierigkeitsgrad dann eher an Ninja Gaiden erinnert. Kleine Fehler können dann schnell zum Tod führen und die begrenzte Anzahl an Heilgegenständen erfordert eine kluge Verwaltung der Ressourcen. Obwohl dies gelegentlich frustrierend sein kann, bietet das Spiel ein unglaublich befriedigendes Kampfsystem, das den Spieler für seine Fähigkeiten belohnt. Zusätzlich gibt es einen Talentbaum, der es dem Spieler ermöglicht, Hannah’s Fähigkeiten nach seinem Spielstil anzupassen, was eine kontinuierliche Verbesserung fördert.
Die brachiale Action ist zwar das Highlight des Spiels, aber die Kämpfe können so schnell ablaufen, dass die Übersicht verloren geht. Die Kameraeinstellungen sind nicht immer optimal, was dazu führt, dass Gegner oft von hinten angreifen können. Die Steuerung ist gut, aber im Vergleich zu anderen großen Actionspielen wie Ninja Gaiden und Devil May Cry ist das Kampfsystem weder so präzise noch so komplex. Das Spiel ist sehr gradlinig und konzentriert sich auf das Wesentliche, mit nur wenigen Erkundungsabschnitten und Minispielen, die das Spielgeschehen auflockern.
Das Spiel hat grafisch ein eher durchschnittliches Niveau ähnlich früherer PS4-Spiele. Die Charaktermodelle von Hannah und ihrem Team sind gut gemacht, aber man sollte sich einige Bereiche der Spielwelt nicht zu genau ansehen. Andere Gebiete sind zwar schön gestaltet und bieten zerstörbare Elemente und Spiegelungen, aber das Spiel ist nicht auf dem Niveau eines aktuellen Spiels. Angesichts der einfach gestalteten Gebiete, die hauptsächlich als Kampfarenen dienen und der sich wiederholenden Gegner, hätte das Spiel optisch definitiv mehr bieten können.